"Von Menschen und Göttern"
Wie kann christlicher Glaube gelebt werden, ohne diesen Glauben durch das eigene Lebenszeugnis selbst zu verraten oder unkenntlich zu machen? Das ist für mich die Fragestellung die hinter diesem preisgekrönten Film aus dem Jahr 2010 steht, und den ich vor einem Jahr mit großer Betroffenheit aber auch Bewunderung im Moviemento in Linz gesehen habe. Er zeigt die Radikalität des Christentums mit seiner zentralen Botschaft von der Feindesliebe. Und er ist auch eine Betrachtung des Verhältnisses der Religionen zueinander.
‚Von Menschen und Göttern’ ist ein französischer Spielfilm von Xaviers Beauvois, der bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und innerhalb kurzer Zeit von Millionen Besuchern gesehen wurde. Dem Film liegt eine reale Begebenheit aus dem Jahre 1996 zugrunde: In einem Kloster im algerischen Atlasgebirge leben neun Trappistenmönche friedlich mit der vorwiegend muslimischen Bevölkerung zusammen. Als fundamentalistische Terrorgruppen zunehmend durch ihre Gewalttätigkeit gegenüber Fremden Angst verbreiten, bitten die Dorfältesten die Mönche trotzdem zu bleiben, da sie für ihr Dorf sehr wichtig seien. Der Film schildert die politischen Ereignisse und wie die Mönche mit Todesangst und Gottvertrauen auf die steigende Unsicherheit reagieren.
Ein Muss-Film!
Meinrad Schneckenleithner